Muttermale, auch Leberflecken genannt, sind keine Seltenheit und in den meisten Fällen auch nicht gesundheitsgefährdend. Manchmal können sich solche „Leberflecken“ allerdings auffällig verändern und durchaus ein Risiko für Ihre Gesundheit darstellen. Deshalb sollten Sie jährliche Voruntersuchungen vornehmen, um die Entstehung von Hautkrebserkrankungen und Tumoren zu verhindern. Wie genau solch eine Kontrolle der Muttermale in meiner Ordination in Klagenfurt (Kärnten) verläuft, erfahren Sie im nachfolgenden Text.
MUTTERMALKONTROLLE – HAUTARZT DR. NIKOLAUS SCHICHER
Was ist unter einem Muttermal zu verstehen?
Muttermale (Nävi) sind gutartige Fehlbildungen der Haut oder Schleimhaut, wobei normale Zellen oder Gewebe vermindert, vermehrt oder ungleichmäßig angeordnet vorkommen. Muttermale können bereits bei der Geburt vorhanden sein (kongenital) oder erst im Laufe des Lebens entstehen. Sie sind in der Regel harmlos, können sich in manchen Fällen jedoch ungünstig entwickeln und so eine Gefahr für Ihre Gesundheit darstellen.
Welche Ursache haben Muttermale?
Muttermale entstehen dann, wenn Hautzellen zu viel Melanin produzieren. Melanin ist ein gelblich-brauner Farbstoff, der auch für die Bräunung Ihrer Haut zuständig ist. Bei Muttermalen handelt es sich um eine übermäßige Produktion von Melanin, die vor allem durch UV-Strahlung begünstigt wird. Auch hormonelle Veränderungen in der Pubertät oder in den Wechseljahren können die Bildung von Muttermalen verursachen.
Es gibt Muttermale, die in den Keimzellen jedes Menschen schon vor der Geburt in ihrer Größe, Farbe und Form genetisch festgelegt sind. Diese Muttermale sind entweder schon bei der Geburt vorhanden oder entwickeln sich im Laufe der Kindheit. Angeborene Muttermale können in ihrer Größe sehr stark variieren. Sie weisen außerdem eine zerklüftete, teilweise warzige Oberfläche auf, können in verschiedenen Brauntönen erscheinen und stellenweise behaart sein. Häufig verändern sie im Laufe des Lebens ihre Form und Farbe. Dabei werden sie meist in den ersten zehn Lebensjahren heller, manchmal jedoch auch dunkler. Größere Muttermale haben meist von Geburt an eine ungleichmäßige Farbverteilung.
Im Gegensatz dazu entwickeln sich erworbene Muttermale erst im Laufe des Lebens, indem sich die Zellen eines bestimmten Zelltyps der obersten Hautschicht vermehren. Solche Muttermale sind meist nur unter einem halben Zentimeter groß und kommen hauptsächlich in lichtexponierten Bereichen vor, wie am Rücken oder an den Beinen. Bei der Entstehung solcher Muttermale wird ein enger Zusammenhang mit UV-Licht vermutet.
Warum nennt man Muttermale auch Leberfleck?
Muttermale werden häufig auch als Leberflecken bezeichnet. Leberflecken bezeichnen eigentlich eine Untergruppe der Muttermale, die in der Regel am häufigsten auftritt und durch die Vermehrung von Pigmentzellen entsteht. Leberflecken haben ihre Bezeichnung aufgrund ihrer Farbe enthalten, die der Farbe der Leber sehr ähnlich sind.
Woran erkennt man Muttermale?
Da sich zur Bildung von Muttermalen besonders viele pigmentbildende Zellen, sogenannte Melanozyten, an einer Stelle sammeln und dort den Hautfarbstoff Melanin bilden, erscheinen die meisten Muttermale in einer braunen oder schwarzen Farbe. Einige Muttermale können allerdings auch rötlich oder bläulich erscheinen. In manchen Fällen stehen sie auch leicht von der Hautoberfläche hervor.
Welche Arten von Muttermalen gibt es und wann sollte man sie entfernen lassen?
Je nach Zelltyp und Lokalisation des Muttermals unterscheidet die Medizin etwa 20 verschiedene Muttermaltypen, wovon sich etwa die Hälfte eindeutig als gutartige Muttermale einstufen lässt. Solche Muttermale entwickeln sich mit großer Wahrscheinlichkeit niemals zu bösartigen. Gutartige Muttermale können im Laufe des Lebens durchaus wachsen, aber dies bleibt meist ohne negative Folgen. In manchen Fällen entscheiden sich betroffene Personen jedoch aus ästhetischen Gründen zu einer Entfernung gutartiger Muttermale. Außerdem ist eine Entfernung der Muttermale vor allem dann empfehlenswert, sobald diese einreißen oder bluten.
Muttermale sind in der Regel zwar gutartig, sie können im Laufe des Lebens allerdings entarten und sich zu bösartigen Muttermalen und somit zu einer Gefahr für Ihre Gesundheit entwickeln. Mittels mikroskopischer Aufarbeitung eines Präparats in einem Speziallabor, ist es mir möglich, die Muttermalart zu identifizieren. Veränderungen in Größe, Form oder Farbe Ihrer Muttermale können bereits auf eine beginnende Erkrankung, wie Hautkrebs, hindeuten. Vor allem Personen mit sehr vielen Muttermalen sind hierbei besonders gefährdet. Das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, ist in diesem Fall etwa 15 Mal höher als bei Menschen mit weniger Muttermalen.
Mediziner bezeichnen ein Melanom als „schwarzen Hautkrebs“. Dabei handelt es sich um „schwarze“ Muttermale, die als verdächtig gelten. Die dunkle Färbung des Muttermals weist allerdings noch nicht konkret auf erhöhte Hautkrebsgefahr hin. Es gibt auch Melanome mit rötlichem, meist sogar hellem Pigmentanteil. In diesen Fällen sollten Sie genau auf Veränderungen Ihrer Muttermale achten, vor allem im Hinblick auf Farb-, Größen- und Formveränderungen. Sollten vermehrt neue Muttermale auftreten, suchen Sie bitte unbedingt einen Arzt auf. Sofern Ihnen Ihre Muttermale auffällig „anders“ vorkommen, also von Ihrem übrigen Haut- und Muttermalbild abweichen, gelten sie ebenfalls als verdächtig.
Ist es normal, wenn man immer mehr Muttermale bekommt?
Ob Sie wenige oder viele Muttermale entwickeln, wird primär von Ihrer individuellen Genstruktur festgelegt. Doch auch das Sonnenlicht hat nachweislich Einfluss auf die Bildung von Muttermalen. Es ist somit völlig normal, dass sich bis zum 40. Lebensjahr neue Male bilden, solange sie nicht in auffälliger Weise ausarten oder auffällige Farben oder Größen aufweisen.
Wieso können sich Muttermale verändern?
Die Medizin hat nachgewiesen, dass das sonnenbrandauslösende, kurzwellige UVB-Licht die Muttermalzellen zum Wachsen animiert und die Zellen so schädigen kann. Neuere Erkenntnisse weisen außerdem auf eine schädliche Wirkung des langwelligeren UVA-Lichtes hin, das zur Bräunung Ihrer Haut, wie Sie es beispielsweise im Solarium kennen, führt. UVA-Licht kann sich schädigend auf das Immunsystem Ihrer Haut auswirken und so eine Zellentartung herbeiführen, was das Tumorrisiko deutlich erhöht.
Für wen ist die Muttermalkontrolle geeignet?
Empfehlenswert ist eine jährliche Muttermalkontrolle, die auch bereits bei Kleinkindern sinnvoll ist. Spätestens ab dem 30. Lebensjahr sollten Sie Ihre Muttermale regelmäßig kontrollieren, damit bei einer bösartigen Veränderung umgehend gehandelt werden kann. Je früher Sie mit den Voruntersuchungen beginnen, umso besser.
Besonders gefährdet sind vor allem Menschen mit sehr heller Haut (Hauttyp I) und sehr vielen Muttermalen. Generell ist einen vorsichtigen Umgang mit der Sonne zu empfehlen, weshalb vor allem gefährdete Personen auf exzessives Sonnenbaden oder auf Solariumbesuche verzichten sollten. Außerdem sollten Sie darauf achten, ein Ihrem Hauttyp entsprechendes Sonnenschutzmittel zu verwenden.
Welchen Arzt suche ich für eine Kontrolle der Muttermale auf?
Für die Kontrolle Ihrer Muttermale können Sie sich einerseits an Ihren Hausarzt wenden, der Sie bei Auffälligkeiten an einen Hautarzt (Dermatologen) überweist. In akuten Fällen können Sie sich auch direkt an Ihren Hautarzt wenden, vor allem dann, wenn sich Ihre Muttermale sehr gravierend in Form, Farbe oder Größe ändern. In meiner in Klagenfurt ansässigen Ordination biete ich Ihnen gern eine ausführliche Beratung und Untersuchung Ihrer Muttermale an.
Wie oft sollte man zur Muttermalkontrolle gehen?
Ab Ihrem 30. Lebensjahr sollten Sie Ihre Muttermale regelmäßig kontrollieren lassen.
Sollten Sie bereits einmal von einem Melanom betroffen gewesen sein, so ist bei Frühmelanomen eine jährliche Untersuchung, bei dickeren Melanomen sogar eine halb- oder vierteljährliche Untersuchung zu empfehlen. Dies hängt jedoch von der Größe Ihres bereits entfernten Melanoms ab. Grundsätzlich gilt: Je öfter Sie sich untersuchen lassen und je früher ein bösartiges Muttermal entdeckt wird, desto besser.
Wie funktioniert die Muttermalkontrolle?
Zunächst erfolgt eine Sichtkontrolle, wobei ich auffällige Muttermale mit einem Auflichtmikroskop analysiere. Dabei untersuche ich Ihre Muttermale auf Asymmetrien, begutachte ihre Begrenzungen und notiere deren Farbe und Durchmesser. Sollte ein Muttermal eine pathologische Veränderung aufweisen und sich anscheinend ungünstig entwickeln, so ist es mir möglich dieses Muttermal zu entfernen, um das Hautkrebsrisiko zu minimieren.
Welche Ergebnisse können bei einer Muttermalkontrolle herauskommen?
Die Ergebnisse vieler Vorsorgeuntersuchungen stellen sich häufig als harmlos heraus. Sie sollten dennoch ein Auge auf mögliche Veränderungen Ihrer Muttermale haben. Sollte ich bei der Untersuchung ungünstige Auffälligkeiten Ihrer Leberflecken feststellen, entferne ich diese, bevor sie sich in einen Tumor verändern.
Lassen sich Muttermale auch selbst kontrollieren?
Wenn Sie Ihre Muttermale selbst kontrollieren, können Sie die sogenannte ABCDE-Regel anwenden, um einzuschätzen, ob ein Muttermal eher harmlos oder doch gefährlich sein könnte.
A steht für Asymmetrie. Erscheint Ihnen ein Muttermal nicht gleichmäßig rund oder oval, so gilt es bereits als asymmetrisch und somit als auffällig.
B steht für Begrenzung. Hierbei sollten Sie darauf achten, ob die Ränder Ihres Muttermals ausreißen, also keine eindeutige Begrenzung bilden. Ist dies der Fall, so gilt das Muttermal als auffällig.
C steht für Color (Farbe). Ein harmloses Muttermal ist in der Regel einfarbig. Sollten Sie mehrere Farbtöne erkennen, so sollten Sie auf jeden Fall einen Dermatologen aufsuchen.
D bezeichnet den Durchmesser des Muttermals. Sollte Ihr Muttermal größer als fünf Millimeter sein oder sehr viel schneller wachsen, als es Ihre übrigen Muttermale tun, so sollten Sie es untersuchen lassen.
E steht für Erhabenheit oder Entwicklung. Dafür sollten Sie Ihre Muttermale regelmäßig kontrollieren, damit Sie ungünstige Entwicklungen sofort erkennen und im Notfall schnell handeln können. Hierbei sind vor allem raue, schuppige Oberflächen und hervorstehende Muttermale, die höher als einen Millimeter herausragen, als auffällig einzustufen.
Eine professionelle Vorsorgeuntersuchung sollten Sie im besten Fall dennoch in Anspruch nehmen, denn oftmals befinden sich Muttermale auch an Stellen, die nur schwer zu erreichen sind.
Was kostet die Muttermalkontrolle?
Da das Risiko einer Hautkrebserkrankung erst in einem höheren Alter ansteigt, müssen jüngere Patienten oftmals die Kosten einer Muttermalkontrolle selbst tragen. Dennoch kann es sein, dass Sie einen kleinen Teil der Kosten erstattet bekommen. Hierfür sollten Sie am besten Rücksprache mit Ihrem Krankenversicherungsträger halten, welche Leistungen dieser übernimmt.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Vorsorge?
Da Ihr Krankenversicherungsträger grundsätzlich alle notwendigen und zweckmäßigen Therapien übernimmt, können Sie sich oftmals einen Teil oder sogar die gesamten Kosten zurückerstatten lassen. In bestimmten Fällen kann allerdings ein Selbstbehalt für Sie anfallen, was vor allem bei jüngeren Patienten der Fall sein kann. Eine Vorsorgeuntersuchung wird von den Krankenkassen meist schon ab dem 35. Lebensjahr übernommen.
Sollten Sie weitere Fragen zur Vorsorgekontrolle haben, dann begrüße ich Sie gern in meiner Ordination in Klagenfurt und gehe diese mit Ihnen ausführlich durch!